Ein Ort voller Geschichten

Die Historie dieses Ortes ist lebendig und prägt bis heute seinen Charakter – sie schenkt dem Gutshaus ‘BURG2’ seinen einmaligen Charme und seinen Gästen eine unvergleichliche Atmosphäre.

Burg in Tengling ist ein Ortsteil der Gemeinde Taching am See im Landkreis Traunstein und war früher der Stammsitz der Grafen von Tengling.

Die Geschichte dieses Ortes ist bis heute spürbar – sie lässt sich mit allen Sinnen erleben und schenkt dem Gutshaus seinen ganz besonderen Charakter. Sie erzählt von Menschen und Ereignissen, die bis heute faszinieren und berühren.

 

Ein besonderer Dank geht an den pensionierten Studiendirektor Siegfried Müller, Ehrenbürger von Taching, der durch seine umfassenden heimatkundlichen Veröffentlichungen zur Burg, zum Ort Tengling und zur Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt wertvolles Wissen bewahrt hat. Ebenso danken wir Robert Bierschneider und dem Staatsarchiv München für ihre Unterstützung.

Vom Grafensitz zum Gutshaus


BURG2 war einst der Stammsitz des altbayerischen Grafengeschlechts der Tenglinger bis 1120 und entstand bereits im 11. Jahrhundert. Hier wurde um 1060 eine Burg erbaut. Der spätere Abbruch der Burg wurde zum Aufbau der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt und des Pulverturms der Burg zu Burghausen verwendet. Mariä Himmelfahrt thront bis heute majestätisch über dem Ort und erzählt von seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit.

Das Mühlenwesen


Am Platz des heutigen Gutshauses „Burg 2“ verlief einst der Mühlenbach, an dem der Müller und Säger Michael Reitmayr 1855 das ursprüngliche Haus samt Sägewerk und Mühle errichtete. Zeugnis sind BURG2 Urpläne des Staatsarchivs München. Das Haus wurde später durch die Familie Wolfertstetter bewohnt und bis zum Ableben der letzten Generation (2022) bewahrt.

Votivbilder & der Blitzschlag


Ein besonders bewegender Moment der Historie geschah am 18. März 1859, als ein Blitz in das Gutshaus einschlug und die Frau des Müllers Reitmayr schwer verletzte. Sie versprach der Mutter Gottes eine Votivtafel, sollte sie überleben – und wurde durch deren Fürbitte gerettet. Das originale Votivbild befindet sich bis heute in der Wallfahrtskirche „Maria Burg“ und erzählt vom tiefen Glauben der Menschen dieser Gegend.

Votivtafeln sind nach überstandenem Unheil oder Krankheit oder einer kritischer Situation angefertigte gnadenhaft dankende empfundene Darstellungen, die aufgrund eines Gelübde als symbolisches Opfer, öffentlich einer überirdischen Macht damalig dargebracht wurden. Somit sind diese bildliche Zeugnisse von Gebets-Erhörung(en).

25 solcher Votivtafeln aus der Zeit 1712 bis 1956 sind in Burg, Tengling erhalten. Nach Restaurierung wurden diese 2006 an der Nordwand des Kirchenschiffs der Wallfahrtskirche Maria Burg angebracht, und der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht. 

Eine dieser seltenen Votivtafeln in Burg / Tengling hat direkten Bezug zum Gutshaus BURG2.

Kirche Mariä Himmelfahrt


Hoch oben auf einer Anhöhe in Burg thront die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt – auch bekannt als „Maria Burg“. Sie wurde auf den Resten der einstigen Burg Tengling erbaut und ist bis heute von einer alten Bruchsteinmauer umgeben.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Kirche bereits 1213 als „ecclesia sancte Marie in Tenglingen … capella cum pertinentiis suis“ – also als Kirche zur Hl. Maria in Tengling mit eigener Kapelle und dazugehörigem Grund.

Bis heute prägt Mariä Himmelfahrt das Ortsbild und zieht Menschen von nah und fern an. Das beeindruckende Fresko der Schutzmantelmadonna, das Menschen symbolisch vor den Pfeilen des zornigen Gottes schützt, erzählt von tiefer Frömmigkeit und bewegender Kunst.

Auch die Glocken der Wallfahrtskirche sind besonders: Sie werden bis heute von Hand geläutet und sind nie elektrifiziert worden. Das weitläufige Gelände der ehemaligen Burganlage lässt sich bis heute durch Luftaufnahmen erkennen – mitsamt Schanzgraben und westlichem Wall.

Der Biberschwell


Folgt man dem Tenglinger Bach über Mariä Himmelfahrt bis zu seiner Quelle, gelangt man zur sogenannten Biberschwell-Quelle. Sie gilt seit jeher als mystisch und spirituell bedeutsam, da bereits die Kelten sie als heilig verehrten. Um diesen besonderen Ort ranken sich bis heute viele Mythen, Legenden und Sagen – und man erzählt sich, dass hier sogar ein bisher unentdeckter unterirdischer Geheimgang verborgen sein soll.

Der Name „Biberschwell“ verweist vermutlich ebenfalls auf ein keltisches Quellheiligtum. Das Wasser schießt hier schnell hervor („Schwall“) und befindet sich in einem geschützten, umschlossenen Bereich (keltisch: „Biber“).

 

Das Gutshaus „Burg 2“ steht auf einem Grundstück von rund 1.483 m² und erstreckt sich über eine Länge von 219,57 m. Zum Anwesen gehört eine weitläufige Wiese von knapp 8.000 m², ein gesunder Buchenwald von etwa 6.000 m² Länge (369 m) sowie ein idyllisches Biotop in Fisching.

Erfahrungen berühren Menschen und hinterlassen bleibende Eindrücke. Sie stehen für Natürlichkeit und Authentizität – für das gute Gefühl, angekommen zu sein, sich wohl und geborgen zu fühlen.

Genau aus diesem Grund wurde das Gutshaus „BURG2“ nicht verkauft, sondern von 2022 bis 2024 in liebevoller Detailarbeit durch regionales Handwerk aufwendig restauriert. So konnten Kultur und Geschichte bewahrt und nachhaltig in die Gegenwart getragen werden.

Wir hoffen, dass diese Leidenschaft und Liebe zum Detail auch unsere Gäste erreicht und sie sich hier genauso wohl und zuhause fühlen, wie es dieser geschichtsträchtige Ort verdient.